Was mich gerade beschäftigt: mein Blog

Voriges Jahr im Winter entstand der Gedanke, dass ich gerne einen Blog haben möchte. Es reizt mich die Technik dahinter und das regelmäßige Schreiben. Aber über was sollte ich denn schreiben?

Meine ersten Blog-Schritte

Ich began mich mit der Thematik „Blog“ zu beschäftigen. Okay, man braucht ein Thema – genauer gesagt, ein Expertenthema. Huch, Experte! Worin bin ich eine Expertin? Dieser Begriff fühlt sich für mich so groß an! Naja, mit Evangelischer Religion kenne ich mich ein bisschen aus.

Im Dezember 2021 setzte ich meine erste Website auf. Ich stellte sie aber noch nicht auf „Öffentlich“. Einfach mal ganz still und leise ausprobieren war mein Plan.

Im Frühjahr 2022 war ich dann bereit: meine Website sollte öffentlich zugänglich sein. Tja, es hat aber nicht geklappt. Keine Ahnung wie, aber ich habe sie abgeschossen. Sie war weg. Soll halt nicht sein…

Zweiter Blog-Anlauf

Es ließ mir keine Ruhe. Im Zuge der Boom Boom Blog Challenge von Judith Peters erstellte ich eine neue Website. Sie war von Anfang an öffentlich. Sicher ist sicher 🙂. Aber über was sollte ich schreiben? Wieder fiel der Begriff „Expertenthema“. Tja, so schrieb ich zuerst über das Religionslehrerin-Sein.

Nach kurzer Zeit kam die Sorge auf: ich möchte nicht in die „Fromme“-Schublade gesteckt werden. Ich brauche ein neues Expertenthema. Alles mit den Themen Glaube und Religion muss Schritt für Schritt von der Website verschwinden.

Es ging sogar soweit, dass ich ein zweites, verwaistes Instagram-Profil erstellte. Dort soll es um mich als Reli-Lehrerin gehen, auf meinem bereits bestehenden Profil über meinen Blog, Sketchnotes und meinem Alltag. Ich hatte auch ein Thema für meinen Blog gefunden: „Auf meinem Weg zur Lebens- und Sozialberaterin“ mit dem Schwerpunkt „Leben nach einem Burnout“.

Es dauerte nicht lange und ich merkte, dass das mit den zwei Instagram-Profilen für mich nicht funktioniert. Erstens ist das zu viel Aufwand und zweitens möchte ich das doch nicht trennen. Ich bin Religionslehrerin, Sketchnoterin, Lebens- und Sozialberaterin in Ausbildung und noch einiges mehr. Gerade das Religionslehrerin-Sein bestimmt oft meinen Alltag.

Über Schubladendenken und eine Nische bedienen

Meine Sorge war, wie bereits erwähnt, dass ich in eine Schublade gesteckt werde. Wir Menschen sind so. Wir brauchen diese gedanklichen Einordnungen, mit dem Wissen, dass ein Mensch mehr als die eine Schublade ist. Ich werde wahrscheinlich immer wieder in eine Schublade gesteckt. So wie ich es unbewusst und auch bewusst ebenfalls tue. Es ist so.

Mein Glaube gehört zu mir, macht mich in gewisser Weise aus. Ich habe gemerkt, dass ich ihn auf dem Blog und auf meinem Instagram-Profil nicht einfach außen vor lassen kann. Vor allem ist mein Glaube eine wichtige Ressource auf meinem Lebensweg. Und er spielt auch auf meinem Weg raus aus meinem Burnout eine Rolle.

Das heißt, ich will diese Themen auf meinem Blog und auf meinem Instagram-Profil doch nicht ausblenden. Mein Blog bzw. mein Instagram-Profil ist mein „Castle“. Der Plan ist, dass der Blog mich durch meine Ausbildung zur Lebens- und Sozialberaterin begleiten soll und meine anderen Themen dürfen dort auch einen Platz finden. Mit „Nische“ habe ich es nicht so.

Anmerkung: mich festzulegen ist nicht so meine Stärke. Lassen wir uns überraschen, wo es mit dem Blog schlussendlich hingehen wird. Wobei, ich habe kein Schlussziel im Kopf. Der Blog ist mein Hobby und darf sich immer wieder wandeln

Heft, Kugelschreiber, Schüttelpenal auf einem Holztisch im Hintergrund eine Burg
Dieser Blogartikel ist auf der Burg Finstergrün entstanden. Zuerst per Hand in das Heft geschrieben, anschließend am Handy über die App getippt und zuhause per Computer überarbeitet.

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17 Responses

  1. Melanie sagt:

    Liebe Daniela, ich finde es toll dass du deinen Glauben nicht außen vor lässt. Wie du sagst – er gehört zu dir 😊
    Alles liebe

  2. Sue sagt:

    Liebe Dani,
    Ich finde es gut, dass du dieses Thema ansprichst… Wir sind nicht nur eines – wir sind vieles was uns ausmacht. Gerade als Menschen wie wir es sind, sehe ich es wichtig unser gesamtes Menschsein zu zeigen. Mir würde etwas fehlen, wenn ich versuche mich quasi zu „positionieren“ – wie der neue Fachausdruck so schön heisst! Als Scannerpersönlichkeit und Vielbegabte, wie wir es sind, ist genau das motivierend um in den Schreibflow zu kommen… Für mich jedenfalls! Der Weg ist das Ziel!!!
    Alles Liebe Sue🏵️

    • Daniela sagt:

      Liebe Sue!
      Vielen lieben Dank! Du schreibst mir aus der Seele. Genau das ist. Zuerst wollte ich „meine Nische“ finden und alles andere vom Blog und Insta verbannen. Aber das bin ich nicht und ich habe auch gemerkt, dass ich das auch nicht will.
      Ich lese gerne auf deinem Blog – und da macht es gerade die Abwechslung für mich aus.
      Alles Liebe, Dani

  3. Andrea sagt:

    Liebe Daniela, du bist alles – nicht nur das Eine oder das Andere. Es zeigt deine Persönlichkeit. Und nur so bist du ganz. Ich mag diese Vielfalt bei dir. Alles Liebe, Andrea

  4. Marita sagt:

    Das hast Du mal wieder auf den Punkt gebracht und ich frage mich gerade, ob ich genau darüber vielleicht auch mal schreiben sollte. Das Thema „Expertenthema“ schiebt auch mich in eine Schublade und etwas in mir weigert sich dagegen. Ich lasse Deinen Beitrag mal in mir wirken. Vielen Dank fürs Veröffentlichen. Gruß, Marita

    • Daniela sagt:

      Liebe Marita!
      Ich muss immer wieder über uns zwei schmunzeln. Themen, die uns zur gleichen Zeit beschäftigen, Kreatives, das zu ähnlicher Zeit entstehen darf. Bei einem deiner letzten Insta-Postings auf @ellasnotizbuch habe ich mir gedacht: „Wow, schön! Das wollte ich in den nächsten Tagen auch ausprobieren und posten. Man wird glauben, dass ich es nachgemacht habe.“ So herrlich (und so ein absurder Gedanke).
      Liebe Grüße, Dani

  5. Iris sagt:

    liebe daniela, danke für deine offenheit, das inspiriert mich sehr. ich struggle grad auch mit den kategorien und damit ja irgendwie „schubladen“ meines blogs…und hab beschlossen, ich lass die schubladen erstmal offen stehen und ebenso mich selber und meinen blog nicht in eben solche hineinquetschen. toll finde ich auch dein bild am ende des beitrages und dass wir darüber erfahren, welchen weg deine gedanken von deinem heft bis hierher genommen haben – nice 🙂

    • Daniela sagt:

      Liebe Iris!
      Danke für deinen Kommentar 🙂
      Stimmt, schon alleine die Kategorien sind Schubladen. Die Schubladen offen stehen lassen – das finde ich einen guten Gedanken. Hach, dein Kommentar tut gerade sehr gut. Dankeschön dafür!
      Liebe Grüße, Dani

  6. Astrid sagt:

    Liebe Daniela,
    ähnliche Gedanken beschäftigen mich auch gerade. Wir haben ja gemeinsam bei BoomBoomBlog angefangen – und auch ich wehre mich innerlich gegen den „Zwang“ mich auf ein Expertenthema festzulegen. Gerade habe ich einige Tage mit sehr widersprüchlichen Gedanken und Emotionen zu dem Thema hinter mir. Momentan bin ich gerade wieder in der „lockeren“ Phase in der ich mir einfach sage: Ich mache es so wie ich will – mit meinen Themen, die eben gerade nicht viel miteinander zu tun haben. Wen kümmerts …
    Danke für deinen Denkanstoß,
    Liebe Grüße – Astrid

    • Daniela sagt:

      Liebe Astrid!
      Vielen Dank für deinen Kommentar! Beim Lesen habe ich mir gerade gedacht, dass Bloggen wirklich Persönlichkeitsentwicklung ist. Welche Gedanken da aufkommen – teilweise unvorstellbar, wenn man das vorher noch nie gemacht hat.
      Genau, wir machen es so, wie wir es wollen. Danke für die Ermutigung!
      Viel Freude beim Bloggen und liebe Grüße, Dani

  7. Lidija sagt:

    Liebe Dani,
    ich kann dich und deine Gedanken zum Blog und den verschiedenen Themen sehr gut verstehen. Mir geht es ähnlich und ich habe sehr, sehr lange gebraucht, bis ich soweit war, endlich online zu gehen. Jetzt wo der Schritt gemacht ist, kommt der Rest nach und nach.

    Ich möchte mich auch mit (m)einem Expertenthema in meinem Blog beschäftigen, aber jede Person ist noch so viel mehr, als „nur“ Expert*in. Es gehören auch viele andere Facetten dazu und auch diese dürfen gezeigt werden. Wie viel wir davon zeigen, bleibt uns überlassen und kann auch mal variieren.

    Ich wünsche dir mit deinem Blog und den Themen, die du schon hast und die noch kommen mögen und an denen du arbeitest und mit denen du dich weiterentwickelst, sehr viel Spaß! Solange Spaß dabei ist und es sich für dich gut anfühlt, kann es nur richtig und gut sein. 🙂

    Liebe Grüße
    Lidi

    • Daniela sagt:

      Liebe Lidi!
      Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Und herzlichen Glückwunsch zu deinem Blog!!! So cool!!! 🙂
      Mit einem Blog, stellt man sich auf einmal Fragen, die vorher gar nicht da waren. Aber wie du schreibst, es darf sich weiterentwickeln, ich darf mich weiterentwickeln.
      Ich freue mich so, dass deine Website nun auch Online ist.
      Auch dir viel Spaß beim Bloggen und hoffentlich bis bald!
      Liebe Grüße, Dani

  8. Queen All sagt:

    Ich finde es wichtig, dass Menschen zu dem stehen, was sie ausmacht. Ich darf ja selbst entscheiden, was ich glaube oder nicht glaube (und was ich lese oder eben nicht lese). Auch als überzeugte Atheistin kann ich mich auf andere Blickwinkel einlassen. Wir Menschen sollten viel entspannter miteinander umgehen, anstatt anderen ständig die eigenen Überzeugungen aufdrücken zu wollen oder sich selbst verstellen zu müssen.
    Ich habe mich übrigens von Anfang an explizit gegen ein Expertenthema entschieden und mir erlaubt, über alles zu schreiben, was mich interessiert. Klar gibt es Schwerpunkte aber eben kein Korsett, in das ich mich selbst zwänge.

    • Daniela sagt:

      Liebe Vanessa!
      Vielen Dank für deinen wortvollen Kommentar. Beim Lesen habe ich ständig zustimmend genickt. Ich als Christin lasse mich ebenfalls gerne auf andere Blickwinkel ein (zumindest hoffe ich, dass ich das tue). Kommt in christlichen Kreisen leider nicht immer gut an. Aber wie du geschrieben hast, es ist die eigene Entscheidung, was man glaubt oder nicht glaubt.
      Das mit dem Expertenthema ist ja spannend. Da muss ich unbedingt auf deiner Seite vorbeischauen. Danke für den Hinweis!
      Liebe Grüße, Dani

  1. 16. Dezember 2022

    […] von einem Blogpost inspirieren lassen, den sie zuvor bei einer weiteren Blog-Kollegin, nämlich bei Daniela, gelesen hatte. Beide haben sich also schreibend dem gleichen Thema genähert, jede auf ihre Art, […]

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